Schulkonzept

Die Brückenschule in Aschara

– innovativ, klassisch-modern, bildungsorientiert –

 

Klare Werte, Verknüpfung von klassischer Pädagogik und moderner Reformpädagogik sowie Demokratie als Lebensform bilden eine Besonderheit in der heterogenen Bildungslandschaft moderner staatlicher Gemeinschaftsschulen. Der sogenannte Brückenplan setzt für die Brückenschule Aschara besondere Schwerpunkte einer nahezu einzigartigen Pädagogik und Ausbildung. Als schulische Institution gibt sie der Idee der Gemeinschaftsschule durch ihre 8 Säulen der Pädagogik einen positiven Impuls. 


Name Brückenschule Aschara – Staatliche Gemeinschaftsschule
Schulart Gemeinschaftsschule nach dem Thüringer Modell
Schulform Ganztagsschule (teilgebunden)
Schulträger Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis
Alleinstellungsmerkmal Kombination von zeitgemäßer Bildungsethik mit reformpädagogischen Konzepten (Petersen, Freinet, Parkhurst, Montessori) und modernen Merkmalen der Schulentwicklung zu dem eigenständigen pädagogischen Konzept Brückenplans; Ziel ist der berufsfähige Schüler; Schule für speziellen Sportunterricht; neuartige Demokratiebildung
Leitbild Gemeinsam: Wir bauen Brücken zum Leben, Lernen und Organisieren.
Schulprofil Spezielles Werteprofil; praktisches und wertegeleitetes Lernen in klassischer Tradition mit reformpädagogischen Elementen und unter Berücksichtigung moderner und qualitätsorientierter Schulentwicklung als besondere Staatliche Gemeinschaftsschule; „Demokratie Lernen und Leben“
Grundsätze und Handlungsfelder Individualität und Gemeinschaft; Freiheit und Verantwortung, Inklusion, Beruf und Abitur
Inklusion Index für Inklusion als Schulentwicklungsinstrument: Umgang mit Heterogenität, Gestaltung des Zusammenlebens, Lehr- und Lernarrangements, Lernprozessbegleitung, Förderplanung und Fördermaßnahmen, Lernerfassung und Beurteilung, Lernprozess- und unterrichtsbezogene Zusammenarbeit;
Unterricht beachtet in Struktur und Inhalt den natürlich und sozial unterschiedlich angelegten Bildungsdrang des Lerners. Er ermöglicht unter Berücksichtigung der Thüringer Lehrpläne, des Bildungsplanes etc. angeleitetes sowie selbstständiges und interessengeleitetes Lernen und bezieht Lernräume außerhalb der Schule ein
Primarstufe (1-4) partiell rhythmisiert, klassisch, sportlich orientiert, binnendifferenzierte Herangehensweise, Jahrgangsklassen, Altersmischung in Projekten, im Ethik- und Religionsunterricht; offene Lernformen: freie Lernzeiten, Kursunterricht, Projektunterricht, partiell Tages- und Wochenplan, Atelierarbeit, Methodentraining (Verknüpfung zur Sekundarstufe), Fibel-unterricht, Silbenlernmethode, naturnahes Lernen, regionale Bildung
Sekundarstufe (5-10) Klassenunterricht, altersgemischt in Projekten: Freiarbeit, Projektunterricht, Erdkinderplan; Modulunterricht
Lernstandserhebung und Lerndokumentation Benotung in allen Klassen, Schüler-/Eltern-Gespräche mit Zielvereinbarungen; äußere (abschlussbezogene) Differenzierung ab Klasse 9; strukturierte Lernprozessbeobachtung und Dokumentation
Primarstufe Lernzielkontrollen, Klassenarbeiten, Aufgaben mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus, verbale Beurteilungen und Beratungen, Lernentwicklungsgespräche 1-4
Sekundarstufe Benotung weiter ab Klasse 5 (transparente Bewertungsrichtlinien), Kompetenz- und Lernzielübersichten
Schulentwicklung und Schulqualität orientiert an Grundsätzen des Deutschen Schulpreises Unterricht fokussiert auf Schülerleistung; Umgang mit Vielfalt; Sicherung einer hohen Unterrichtsqualität: Selbsttätigkeit und praxisnahes Lernen; Verantwortung: ethisches Handeln; Schulleben: gutes Schulklima und Vernetzung; Lernende Organisation: motivierende und professionelle Schulentwicklung

Was verkörpert die Schule?


Die Brückenschule berücksichtigt, dass sich Leben in Autonomie und Beziehung sowie in Werten und Struktur entwickelt. Wir berücksichtigen Fragen, die für alle Menschen von Bedeutung sind: Wo gehöre ich hin? Für wen trage ich Verantwortung als einzelne Person? Wie kann ich Verantwortung für mich und meine Mitmenschen übernehmen? Geborgenheit und persönliche Beziehungen in allen Bereichen spielen dabei eine große Rolle in unserer Schule.

Das Hauptelement unserer Wertevermittlung wird mit den demokratischen Leitmotiven „Selbsttätigkeit, Teilhabe und demokratische Willensbildung “ sowie „Freiheit durch Verantwortung“ verknüpft. Diese Verknüpfung geschieht ohne die Absicht einer wechselseitigen Instrumentalisierung, aber unter Verweis auf zwei Berührungspunkte. Werte und Demokratie berühren sich zum einen in der selbstverständlichen Achtung vor allen Menschen und zum anderen in der Verantwortung für gemeinsames geregeltes Leben in der Schulgemeinschaft. Diese Berührungspunkte werden sichtbar, wenn man Demokratie auch als Lebensform versteht – in der Familie, in der Schule, in der Berufswelt und schließlich in der Gesellschaft.[1] Demokratie bedeutet für uns die Meinung der anderen zu akzeptieren, gemeinsam Regeln zu schaffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Manchmal muss man dafür auch neue Wege schaffen.

Wir orientieren uns an den Grundgedanken Deweys, die uns in der Brückenschule begegnen:

(1)   als Stärkung der Selbst- und Mitbestimmung durch immerwährenden Abbau der Herrschaft des Menschen über den Menschen,

(2)   als Zügelung des uneingeschränkten Individualismus durch die Anerkennung der Gesellschaftlichkeit von Erziehung und

(3)   als Überwindung des staatlichen Partikularismus durch ein Streben nach zunehmender Weltdemokratie.[2]

Demokratisches Denken muss tief verwurzelt sein, damit wir alle in Freiheit leben können. Über den Mikrokosmos Schule lässt sich diese Aufgaben angehen. Es entsteht somit eine Schulkultur, in der sich Schüler, Eltern, Lehrer, Erzieher und Mitarbeiter in ihren unterschiedlichen Rollen wechselseitig wahrnehmen und achten. Da sich die Gesellschaft weiterentwickelt, müssen wir auch in der Schule darauf reagieren und Sorge dafür tragen, dass sich alle an gemeinsame Regeln und Werte halten. Sucht man nach solchen Prinzipen bei den reformpädagogischen Denkern, so kommt man zu Célestin Freinet. Dieser schuf für seine pädagogische Arbeit den Klassenrat, in dem die gemeinsamen zu regelnden Angelegenheiten der kleinsten Schülergemeinschaft, der Stammgruppe, von den Kindern selbstständig diskutiert und geregelt werden.[3] Unser Brückenplan sieht vor, dass aus dem Klassenrat die Klassensprecher hervorgehen, aus diesen das Schülerparlament und die Schulsprecher insgesamt durch die ganze Schule. Unabdingbar sind aber auch die Demokratie der Lehrer- und Pädagogen-Gremien sowie die Miteinbeziehung der Elternvertretungen, Alle gemeinsam entwickeln demokratisch Schule in der Schulkonferenz mit.

Unser Werte-Leitbild und unser demokratisches Schulprofil der Brückenschule Aschara lassen sich mit folgenden Grundsätzen zusammenfassen:

-           Wir sind klassisch, lebenspraktisch und kulturell.

-           Wir blicken auch auf den Weg nach der Schule.

-           Wir leben gesellschaftlich wichtige Werte in schulgemeinschaftlicher Verantwortung.

-           Wir erkennen gemeinsam eine Welt, die sich ständig verändert und das Prinzip der Individualität und Einzigartigkeit jedes Kindes.

-           Wir gewährleisten durch klassische Strukturen, Projekt- und Modulunterricht eine lebensnahe Bildung.

-           Wir lernen und leben Demokratie in Vielfalt und Offenheit.

-           Wir sind offen für das Schulumfeld und besonders für die Region und beziehen Interessierte aktiv ein.

-           Wir pflegen eine konstruktive Konfliktkultur und fördern den Gemeinschaftssinn.


[1] Dewey, J . (1985): Democracy and Education. In: The Middle Works 1899- 1924, Vol 9, Carbondale and Edwardsville

     (Southern Illinois University Press).

[2] Vgl. Ebd.

[3] Vgl. Jacques Bens: Öffnung der Schule für das Leben. In: Célestin Freinet: Pädagogische Werke. Teil 1. Paderborn u. a. 1998, S. 139 – 144.


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